Eine Generalversammlung wurde einberufen auf Sonntag den 9. Januar 1910
Tagesordnung
1. Statutenänderung betreff der Wahl;
Es wurde von 49 anwesenden Mitgliedern einstimmig beschlossen, die Vereinswahl nicht jährlich, sondern alle 3 Jahre zu erneuern.
2. Neuwahl, aus der Wahl gingen hervor

Vorstand Ludwig Sturm	40 Stimmen
Schriftführer Simon Friebeis	43 Stimmen
Kassier Franz Paul Sankjohanser	45 Stimmen
Ausschussmitglied Willibald Schmid	46 Stimmen
Ausschussmitglied Xaver Sanktjohanser	43 Stimmen
Ausschussmitglied August Gschwandtner	42 Stimmen
Ausschussmitglied Josef Pulfer	39 Stimmen
Fahnenjunker Josef Hillmeier	34 Stimmen

Die Wahl verlief in schöner Ordnung, vor Eingang zur Wahl wurde von Schriftführer und Kassier das Protokoll und Kassenbericht verlesen, wofür Ihnen die Anerkennung ausgesprochen wurde. Herr Vorstand Sturm dankte sämtlichen Mitgliedern für das dem Aussschuss entgegengebrachte Vertrauen und schloss die Versammlung mit einem dreifachen Hoch auf seine königliche Hoheit Prinzregent Luitpold.

Unterstützung bekam Kamerad August Geiger vom Veteranen-& Kriegerverein Landsberied.
6 Mark und auf Einreichung eines Unterstüzungsgesuchs beim bayerischen Kriegerbund bekam er am 24.Februar 1910, 20 Mark

Beschluß
Am 12.Mai 1910 wurde in der Gastwirtschaft des Herrn Josef Hollinger eine Ausschussitzung einberufen, betreff Verlegung des Stiftungsfestes. Es wurde hierbei von den 7 anwesenden Ausschussmitgliedern mit 6 gegen 1 Stimme beschlossen, selbes am Sonntag vor dem Bennotag abzuhalten und zwar wegen aufheben des Feiertags vom Bennotag.

Im Mai 1910 beteiligt sich der Veteranen- & Kriegerverein mit 12 Mitgliedern an der Fahnenweihe des Burschenverein in Moorenweis.

Am Sonntag den 19.Juni wurde in feierlicher Weise das Denkmal für seine Majestät König Ludwig II in München enthüllt, woselbst sich unser Verein mit ca. 18 Mitgliedern beteiligt.

Auf Einladung des hochw. Herrn Primizianten Joh. B. Staffler aus Spielberg, beteiligt sich unser Verein mit ca. 24 Mitglieder am 10. Juli 1910 an seiner Priminz in Spielberg.

Allerhöchste Spende.
Gestiftet von seiner königlichen Hoheit Prinz Regent Luitpold, erhielten die beiden Kriegs-Veteranen Josef Pulfer und Bonifaz Schmid je zu 15 Mark. Die weiteren 4 konnten wegen der vielen Gesuche nicht berücksichtigt werden.

Am 28.Mai 1911 beteiligt sich unser Verein mit ca. 29 Mann bei der Veteranen Fahnenweihe in Emmering.

Am 11.Juni 1911 beteiligt sich unser Verein mit ca. 15 Mann bei der Veteranen Fahnenweihe in Aufkirchen.

Am 14.Juni 1911 wurde im Saal des Gastwirt u. Kameraden Josef Hollinger unser herkömmliches Stiftungsfest abgehalten, mit demselben war zugleich eine Ehrung unserer Kriegs-Veteranen verbunden, zur 40 jährigen Wiederkehr des siegreichen Krieges 1870/71. Jeder der Veteranen wurde mit einem schönen Halbliterkrügl beschenkt sowie Essen und Bier frei. Herr Vorstand Ludwig Sturm, sowie Hochwürden Pfarrer Anton Holz aus Jesenwang hielten sehr schöne Anschprachen an die Veteranen, sowie sämtliche an Mitglieder des Veteranen & Kriegerverein Landsberied, unsere Kriegsveteranen sind:

1. Willibald Schmid, 2. Xaver Sanktjohanser, 3. Augustin Gschwandtner, 4. Josef Pulfer, 5. Bonifaz Schmid, 6. Josef Keller.

Der Veteran Willibald Schmid von Landsberied bekam vom königlichen Veteranen- & Krieger Bund eine Unterstützung von 12 Mark, auf einreichen eines Unterstützungsantrages.

Am 3.August 1912 wurde das Mitglied Augustin Geiger (Vereinsdiener) unter großer Beteiligung der Vereinsmitglieder beerdigt, nach der Beerdigung marschierte der Verein in die Hillmair'sche Gastwirtschaft. Dort selbst wurden an die Mitglieder 76 Ltr. Bier sowie pro Mann 2 Brot verabreicht, zu Kosten je zur Hälfte des Veteranen & Feuerwehr Vereins. Sollte wieder ein Vereinsmitglied sterben, bei welcher die Familienmitglieder des Verstorbenen eine freiwillige Gabe bei der Beerdigung an die Mitglieder nicht bezahlen, so wird wie bei dieser Beerdigung aus der Vereinskasse für pro Mann ca. 1 Ltr. Bier und 2 Brot verabreicht. Ohne Rücksicht auf das in diesem Jahr zutreffende Vereinslokal, wechselt der Verein in den beiden Gastwirtschaften bei jeder Beerdigung, bei Mitgliedern welche eine freiwillige Gabe nicht verabreichen.

Friebeis Schriftführer